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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 125

1849 - Münster : Coppenrath
125 seines Versprechens; er ließ sich vom Pontifer feierlich zum Tode weihen, bestieg dann sein Schlachtroß, sprengte in das dichteste Gewühl des feindlichen Heeres und fand seinen Tod. Seine hiedurch begeisterten Truppen erneuerten den Angriff und erfoch- ten den glänzendsten Sieg (339). Die Trümmer des geschla- genen Herres sammelten sich bei Trifanum, unweit Minturna, und erlitten hier vom Cónsul Manlius eine zweite große Nie- derlage. Seitdem lösete sich der latinische Bund auf; jedoch gingen noch zwei Jahre mit der Belagerung und Unterwerfung einzelner Städte hin. Antium hielt sich am längsten. Der rö- mische Senat verhängte ein verschiedenes Schicksal über die Über- wundenen, je nachdem sie mehr oder weniger strafwürdig schienen. Während nämlich einige Gemeinden, als Lavinium, Pedum, Aricia, Nomentum das römische Bürgerrecht und die Vertheilung in zwei neue Tribus erhielten, wurden andere, wie Formiä, Capua, Cumä, Suessula, Fundi, in Freistädte (municipia) ohne Bürgerrecht umgewandelt. Antium dagegen ward eine römische Kolonie, und verlor seine Kriegesschiffe, deren Schnäbel (rostía) nachher die Rednerbühne auf dem Forum zu Rom schmückten. Damit aber in dem dergestalt zerstückelten Latium jede Verbin- dung und Schilderhebung für die Zukunft unmöglich gemacht würde, so durften keine Landtage mehr gehalten, keine Ehen zwischen Bürgern verschiedener Städte abgeschlossen, keine Grund- stücke in mehren Feldmarken von demselben Besitzer erworben werden. Unterdessen waren die beiden großen Kriege, erst gegen Samnium, dann gegen Latium, nicht ohne Einfluß geblieben auf die inneren Verhältnisse Roms. Hier wurden die Rechte der Plebejer noch mehr befestigt durch drei Gesetze des plebejischen Dictators Q. Publilius Philo im Jahre 339. Durch das erste Gesetz ward die Nothwendigkeit der Bestätigung der in den Cem- turiatversammlungen gegebenen Gesetze aufgehoben oder in eine bloße Förmlichkeit verwandelt 2). Das zweite verordnete, daß die Plebiscita oder Gemeindebeschlüffe für alle Bürger ver- bindende Kraft haben sollten D- Das dritte Gesetz endlichbe- 2) „Ut legiim, quae comitiis centuriatis ferrentur, ante initum suffragium patres auctores fierent.“ Liv. Viii. 12. 3) Ut plebiscita omnes Quintes tenerent. 1. c.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 134

1849 - Münster : Coppenrath
134 Nicht ohne eigene Besorgniß, hatten sie bisher die Fortschritte der Römer im benachbarten Lande der Samniter gesehen und deshalb diese gegen den ihrer eigenen Grenze immer näher rük- kenden Feind im Geheimen möglichst unterstützt. Jetzt sollte das Verderben auch über sie kommen; sie selbst hatten den Bruch mit Rom beschleunigt. Die von den Lucanern bedrängte Stadt Thurii wurde von den Römern in Schutz genommen, durch den Cónsul Fabricius entsetzt, und eine Besatzung hineingelegt. Als bald darauf ein römisches Geschwader von zehn Schiffen, wel- ches der Besatzung Unterstützung zuführen sollte, gegen einen mit den Tarentinern bestehenden Vertrag über das Lacinische Vor- gebirge hinaus fuhr und sich selbst dem Hafen von Tarent, doch ohne feindliche Absicht, näherte, da gerieth die ganze Stadt in eine stürmische Bewegung. Alles schrie über Friedensbruch, und in der ersten Wuth wurden die römischen Schiffe überfallen, vier in den Grund gebohrt, eins genommen, die bewaffnete Mannschaft getödtet, die Ruderer zu Sklaven gemacht. Nur fünf Schiffe entkamen. Dann griffen die Tarentiner auch Thurii an, weil dieses die Römer herübergeführt hätte. Die Stadt ergab sich, und wurde rein ausgeplündert; der römischen Besatzung war bei der Übergabe freier Abzug ausbedingt worden, und sie wurde entlassen. Sofort schickte Rom Gesandte nach Tarent, um Ge- nugthuung zu fordern für das erli.'tene Unrecht. Allein statt diese zu erlangen, wurden sie von der leichtsinnigen Menge sogar auf die gemeinste Weise verhöhnt. Sie waren in's Theater vor die Volksversammlung beschieden worden und erregten gleich bei dem Eintritte durch ihre sonderbare Tracht ein allgemeines Ge- lächter. Postumius führte das Wort und zwar in griechischer Sprache. So oft er aber gegen die richtige Aussprache ver- stieß, erhob sich eiu lautes Hohngelächter über den Barbaren. Ja, einer aus der Menge hatte sogar die Frechheit, die Toga des Postumius auf das unanständigste zu besudeln. Darüber entstand nun vollends ein rauschendes Beifallgeklatsch. Da aber rief der verhöhnte Gesandte mit zürnender Miene die ernsten Worte in die Versammlung hinein: „Lacht nur jetzt, bald wer- den eure Thränen fließen. Dieses Gewand wird in Strömen eures Blutes gewaschen werden Jetzt war der Krieg gewiß. ixutf nolvv yaq tov /uträ javxa /qovov ylavotri'

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 147

1849 - Münster : Coppenrath
147 sichtskreis der Römer. Fortan war es ihr Plan, die ganze Insel den Karthagern zu entreißen. Allein sie fanden bald, daß der neue Feind auf ganz andere Weise angegriffen werden mußte, wenn dieser Plan gelingen sollte. Ihnen fehlten die Mittel, die Seestädte mit Nachdruck anzugreifen und den Karthagern den stets über das Meer zugeführten neuen Ersatz an Hülfstruppen abzuschneiden: sie bedurften einer Kriegesflotte. Bis dahin hat- ten die Römer fast nur Kauffahrteischiffe gehabt; noch nie hatten sie zur See einen Feind bekämpft. Da brachte der Zufall ein an der sicilischen Küste gestrandetes feindliches Kriegesschiff in ihre Hände. Nach dem Muster desselben baueten sie (260) schnell eine Flotte, und schon nach zwei Monaten konnten sie mit hundertsechzig Schiffen den Feinden entgegenziehen. Zwar fehlte der Mannschaft die nöthige Übung, und ein Theil der neuen Flotte fiel beim ersten Versuche den Karthagern in die Hände; allein römische Beharrlichkeit und Muth ersetzte bald den Verlust. Der Anführer der Flotte, der Cónsul Duilins, erfand die Enterhaken, welche vorn die Gestalt eines Rabenschnabels hatten und deshalb auch Raben (ooivi) genannt wurden. Durch diese eisernen an einer Fallbrücke angebrachten Haken sollte das feind- liche Schiff an das römische befestigt, und so die Seeschlacht in eine Art von Landschlacht, in welcher die Römer überlegen wa- ren, verwandelt werden. Der Versuch gelang. Es war im Jahre 260, als Duilius bei Mylä, dem heutigen Milazzo, an der Nordküste Siciliens, den ersten Sieg über die kartbagi- sche Flotte gewann. -). Für einen so ungewöhnlichen Sieg er- wiesen seine Mitbürger ihm auch ungewöhnliche Ehren. Zum Andenken einer so ruhmvollen That ward auf dem Forum eine mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe verzierte marmorne Säule (oolumna rostrata) errichtet. So oft er des Abends von einem Gastmahle nach Hause ging, wurde er mit Fackeln und Flötenspiel dahin begleitet. So sollte der erste römische Seeheld sein ganzes Leben hindurch gleichsam jeden Tag einen Triumph feiern ®). 2) Primum omnium Romanorum ducum navalis victoriae egit tri- umphum. Liv. epit. 17. ®) Duilius imperator, non contentus unius diei triumpho, per om- 10*

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 148

1849 - Münster : Coppenrath
f i 48 Jetzt griffen die Römer auch die karthagischen Besitzungen auf Sardinien und Corsita an, während der Krieg in Sieilien mit großer Anstrengung von beiden Seiten, unter abwechselndem Glücke, fortgesetzt wurde. Einen zweiten großen Seesieg erfocht ten die Consuln des Jahres 256, M. Atilius Regulus und L. Manlius Vulso mit einer Flotte von dreihundert dreißig Schiffen, die hundertvierzigtausend Matrosen und Landsoldaten am Bord hatte, über das karthagische, zweihundertfünfzig Segel starke Hauptgeschwader unter Hanno und Hamilkar an der Süd- küste Siciliens, unweit des Vorgebirges Eknomus. Darauf setzten sie nach Afrika über, um den Feind in seinem eigenen Lande zu bekämpfen. Der feste Küstenplatz Clupea (Aspis) wurde ge- nommen, und mit Beihülfe der abtrünnigen Numiden alles Land bis gen Tunes erobert. Unterdeß war das Consulatjahr zu Ende gegangen. Manlius führte den größten Theil der Flotte und Mannschaft nebst reicher Beute nach Italien zurück; Regu- lus dagegen setzte als Procónsul an der Spitze von vierzig Schiffen, vierzehntausend Mann zu Fuße und fünfhundert Rei- tern den Krieg in Afrika siegreich fort. Von Tunes aus drang er vor bis unter die Mauern der Hauptstadt. Da boten die Karthager, welche vergebens um billigen Frieden nachgcsucht hat- ten, ihre ganze Macht auf und wählten den mit griechischen Miethstruppen gelandeten Spartaner Xanthippus zu ihrem Feldherrn. Regulus, der sich des Sieges zu gewiß glaubte und da- her weniger auf seiner Hut war, wurde im Jahre 255 bei Tunes überfallen und völlig besiegt. Die zahlreiche Reiterei und besonders die hundert Elephanten, die Xanthippus in seinem Heere hatte, richteten eine gräuliche Verwüstung unter den Römern an. Nur zweitausend von diesen retteten sich durch die Flucht nach Clupea; alle übrigen wurden entweder niedergehauen oder mit dem Pro- cónsul gefangen. Als die Nachricht dieser Niederlage nach Rom kam, wurde schleunigst eine Flotte nach Afrika geschickt. Diese siegte zwar noch in demselben Jahre und nahm den Rest des römischen Heeres in Clupea an Bord, allein auf der Rückfahrt wurde nem vitam udi a coena rediret, praelucere funalia et praecinere sibi tibias jussit, quasi quotidie triumpharet. Flor. Ii. 2. 10.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 151

1849 - Münster : Coppenrath
151 übertrugen. Er eroberte die Festung Eryr, und diese bildete fortan mit Lilybäum und Drepanum eine unüberwindliche Vor- maucr seiner Macht. Von hieraus neckte und ermüdete er in unaufhörlichen kleinen Gefechten fast sieben Jahre hindurch die Römer; und wie ein schleichendes Fieber verzehrte dieser schwan- kende Kampf die Lebenskräfte beides Republiken. In dieser ver- hängnißvollen Lage beschlossen die Römer, noch einmal ihr Glück zur See zu versuchten; und durch freiwillige Beiträge wurde eine Flotte von zweihundert Kriegesschiffen ausgerüstet. Mit dieser segelte der Cvnsul L u t a t i u s C a t u l u s nach Sicilien ab und schloß Drepanum ein. Die karthagische Flotte kehrte ge- rade, mit vielem Gepäck und Mundvorrath belastet, von Afrika zurück: und Hanno, der Anführer derselben, beschloß jetzt, erst die Schiffe bei Eryr zu erleichtern und dann die Römer anzugrei- fen. Allein dieses Vorhaben vereitelte Lutatius. Mit seiner ganzen Flotte rückte er ihm entgegen, nöthigte ihn bei den ägatischen Inseln zur Schlacht und zersprengte und vernich- tete das feindliche Geschwader (242). Da trug Karthago, er- schöpft und unfähig, die ausgehungerten sicilischen Festungen län- ger zu behaupten, um Frieden an, der im Jahre 241 unter den Bedingungen zu Stande kam: daß Karthago Sicilien und die benachbarten kleinen Inseln zwischen Italien und Sicilien räu- men, binnen zehn Jahren dreitausend zweihundert euböische Ta- lente (fast drei Millionen Thaler) an Kriegskosten bezahlen und dazu alle römische Gefangenen unentgeldlich ausliefern, endlich Hiero und die Syrakuser nicht länger bekriegen sollte. Die Großmuth, mit welcher hier die Römer ihres treuen Bundes- genossen Hiero gedachten, konnte nur dazu dienen, ihnen auch in anderen Kriegen treue Mithelfer zuzuführen. So endigte ein vierundzwanzigjähriger wechselvoller Krieg, in welchem Rom durch Sturm und Feind siebenhundert, Kar- thago fünfhundert Kriegeöschiffe verloren, und ein fortan untilg- barer Nationalhaß tiefe Wurzeln geschlagen hatte. Sicilien, mit Ausschluß von Syrakus, wurde die erste römische Provinzd- Diesen Namen führten alle außerhalb des eigentlichen Italiens 5 5) Dieses Wort deutet in seiner Ableitung von provincere auf ein Hinwegdrängen des Feindes hin. Daher Festus pag. 124.: Provinciae appellantur, quod populus Romanus eas provicit, j. e, anle vicit.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 13

1849 - Münster : Coppenrath
13 tungen hin. Eine der denkwürdigsten dieser Straßen ist die Appische, die über Capua nach Brundusium ging. Allein durch die Verlegung des Kaisersitzes nach Byzanz unter Constantin, und besonders durch die bald darauf folgenden Einfälle der Go- then und Vandalen verlor sie mehr und mehr von ihrer früheren Größe und Herrlichkeit. — An der Mündung der Tiber lag Ostia, die alte Hafenstadt Roms, welche schon von Ancus Martins angelegt wurde. — Ferner lag an der Küste Lau- rent um, wo der König Latinus bei der Ankunft des Äneas regierte; mehr landeinwärts Lavinium, das Aneas erbauet haben soll. Letzteres galt für die Mutterstadt von Alba longa und dieses wieder für die Mutterstadt von Rom selbst. Alba longa lag am Abhange des Albaner Berges; hier stand ein uralter Tempel des Jupiter latiaris, bei welchem die latinischen Völker ihr Bundesfest (leriao Latinae) feierten. Schon unter dein dritten römischen Könige, Tullus Hostilius, wurde die Stadt gänzlich zerstört. Auf einem der nördlichen Hügel des Albaner- gebirges, unfern des jetzigen Frascati, lag Tusculum, umgeben von zahlreichen Landgütern. Hier hatte auch Cicero sein Tus- culanum; hier schrieb er seine quaestiones Tusculanae. Nicht weit hievon war der, nunmehr ausgetrocknete See Negillus, be- rühmt durch den Sieg der Römer über die Latiner im Jahre 400 vor Ehr. — Pränestä (Pelestrina), am Abhange eines vor- springenden Felsens terrassenartig angelegt und stark befestigt, mit dem berühmten Tempel der Fortuna Primigenia, in welchem Orakel ertheilt wurden im Bürgerkriege unter Sulla wurde die Veste zerstört. — Tibur (Tivoli) am Anio, wegen seiner romantischen Lage der Lieblingsaufenthalt der römischen Großen und daher mit zahlreichen Villen wie umkränzt. — Lanu vium, Vaterstadt des Milo, mit dem berühmten Tempel der Juno Lanu- vina. — G abii, auf einem steilen Hügel gelegen und angeblich von Sertus Tarquinius durch List eingenommen; nicht weit da- von Collatia, die Vaterstadt des Tarquinius Collatinus, Gemahles der Lucretia. Zu den übrigen Bewohnern Latiums gehörten die R u t ü l e r mit der Stadt Ardea, denkwürdig durch die Belagerung von *) Daher die sortes Praenestinae.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 251

1849 - Münster : Coppenrath
251 macht, wie sie noch kein Feldherr vor ihm gehabt hattet. Aber nie hat auch ein Feldherr den Erwartungen des Volkes wohl mehr entsprochen, als er. Mit 500 Schiffen, 120,000 Mann zu Fuße und 4000 zu Pferde machte er sich gegen die Seeräu- der auf. Nach allen Gegenden des Mittelmeeres hin vertheilte er seine Unterfeldherrn, griff die Feinde fast gleichzeitig auf allen Punkten zugleich an; und innerhalb 40 Tage war das west-' liche Meer gesäubert. In fast eben so kurzer Zeit, in 49 Tagen, reinigte er dann auch das östliche Mittelmeer. Immer östlicher fahrend, stöberte er aus allen Schlupfwinkeln die Räuber auf und trieb die Überraschten nach Cilicien auf einen Punkt zusam- men. Bei Coracasium vernichtete er den Kern ihrer Flotte, be- zwang die Burgen und Inseln und wies denen, welche sich ihm ergeben hatten, Städte und Ländereien in Cilicien an, um sich fortan ehrlich zu ernähren. Zwanzigtausend wurden in der Stadt Solos angesiedelt, die seitdem den Namen Pompejopolis führte. So war in drei Monaten der ganze Krieg beendigt, nicht ein einziges römisches Schiff verloren gegangen, und das Meer auf lange Zeit völlig'sicher gemacht, so daß nun von allen Sei- ten Getreidezufuhren nach Nom kamen. Kein Wunder, daß Pompejus nach solchen Thaten der Abgott der Römer wurde. Auch die Insel Creta, die ebenfalls ein Hauptwaffenplatz der Seeräuber war, wurde im Jahre 67, nach zweijährigem Kriege, von Q. Cäcilius Metellus erobert und zur römischen Provinz gemacht. Der Sieger erhielt daher den Namen „Creticus." Pompejus blieb, theils um die Unterbringung der Piraten zu leiten, theils wegen eines Streites mit Metellus Creticus, dem er die Ehre, Creta unterworfen zu haben, entziehen wollte, den Winter über in Cilicien. §• 61. Die beiden letzten Kriege gegen Mlithridatcs. Der zweite Krieg (83 81). — Nach Sulla's Ab- züge hatte Mithridates neue Rüstungen gemacht und Kappado- cien nicht gänzlich geräumt. Deshalb besetzte der nach den Lor- beeren des Krieges lüsterne Proprätor von Asien, Murena, 3j^, Quo senatusconsulto paene totius terrarum orbis imperium uni viro deferebatur. Vellej. Ii. 31.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 278

1849 - Münster : Coppenrath
278 um den Schein der Republik zu bewahren, die Dietmar nieder, ließ sich für das folgende Jahr znm Consul wählen und setzte dann mit seinen geübten und abgehärteten Legionen nach dem südlichen Jllprien über, wo Pompejus eine große Land- und Seemacht unterdessen zusammengebracht hatte. Alle Verbündeten in den östlichen Ländern hatten Truppen und Schiffe geliefert. Das Landheer bestand aus etwa 50,000 Mann und dehnte sich in seinen Lagern von Dyrrhachium bis Thessalonich aus. Die Flotte bestand aus 500 Schiffen, mit denen er die ganze Ost- küste des adriatischen Meeres beherrschte. Das Hauptquartier des Pompejus war in Thessalonich. Dieses galt für den Sitz der auswärtigen Republik, hier waren auch die beiden Consuln und der Senat, der zweihundert Mitglieder zählte. Jedoch nichts konnte den Math des Cäsar beugen. Im Anfänge des Jahres 48 ging er von Brundnsinm aus mit sieben Legionen unter Segel und landete glücklich an der Küste von Epirns. Hier nahm er im raschen Zuge Oricum und Apol- lonia und wandte sich dann gegen Dyrrhachium, den Haupt- waffenplatz des Pompejus; indeß Cäsar's Unterfeldherr M. An- tonius, durch des Meisters Kühnheit und Glück angefeuert, mit der zweiten Heersäule von fünf Legionen nach Epirns zu ihm herüberkam. Pompejus, der seinem Gegner unaufhaltsam entgegenrückte, erreichte jedoch früher Dyrrhachium; und nun sah sich Cäsar gezwungen, ihm gegenüber am Flusse Apsus ein ver- schanztes Lager zu beziehen. Allein Mangel an Lebensmitteln und ein ungünstiges Gefecht nöthigten ihn, sich nach Thessalien zurückzuziehen wo sein Legat Cnejus Domitins gegen Metellus Scipio befehligte. Langsam folgte Pompejus und suchte eine Schlacht zu vermeiden; er hoffte den Feind durch Mangel auf- zureiben. Allein durch Glück, Eitelkeit und Kampflust der zahl- reichen vornehmen Jugend vorwärts gedrängt, wagte er am 20. July 48 die entscheidende Schlacht bei P h a r s ä l u s. In dieser erfocht Cäsar durch seinen vortrefflichen Schlachtplan mit 23,000 Mann einen vollständigen Sieg über das noch einmal so starke Heer der schon siegestrunkenen Optimaten. Während der Flucht und Niederlage der Feinde sprengte Cäsar wiederholt durch die Schlachtreihen, mit dem lauten Rufe: „Schonet der Bürger!" Diese Worte gewannen ihm mehr, als die Schärfe des Schwer-

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 298

1849 - Münster : Coppenrath
r ______298 _____ die Oberhand. In dem folgenden Jahre (37) erhielt M. Vip- sanius Agrippa, der große Feldherr des Octavian, den Oberbefehl der Seemacht. Dieser traf außerordentliche Zurü- stungen zu dem neuen Kampfe. Er ließ zu Misenum einen großen Hafen für eine neuerbaute Kriegesflotte anlegen und 20,000 Freigelassene als Ruderer einüben. Während dieser Kriegesrüstungen kam Plötzlich Antonius nach Italien und zwar mit einer Gesinnung, die Arges gegen Octavian vermuthen ließ. Jedoch wurde unter Vermittelung der gemeinsamen Freude, vorzüglich aber der edlen Octavia, die Uneinigkeit beigelegt. In einer Zusammenkunft der beiden Triumvirn zu Tarent wurde das Triumvirat auf weitere fünf Jahre verlängert; Antonius ließ 120 von seinen Schiffen zu der Flotte des Octavian stoßen, dagegen gab dieser ihm zwei Legionen zum Kriege gegen die Parther. Auch Lepidus erhielt den Auftrag, mit seiner Macht von Afrika aus den Octavian in dem Kriege gegen S. Pom- pejus zu unterstützen. Im August des Jahres 36 schlug Agrippa die Flotte des Pompejus bei Mylä an der Küste von Sicilien und entschied kurz darauf durch einen neuen Seesieg bei Nau- lochus den sicilischen Krieg. Auch Lepidus war bereits von Afrika aus mit 21 Legionen nach Sicilien herübergekommen. Pompejus floh nach Kleinasien, um Schutz bei Antonius zu su- chen, ward aber von einem Legaten desselben gefangen genommen und im Jahre 35 in Milet ermordet. Gewaltig wuchs die Macht des Octavian durch diesen Sieg über seinen großen Gegner und erhielt kurz darauf noch einen bedeutenderen Zuwachs durch den Sturz des Triumvir Lepidus. ' Dieser, voll Stolz über seinen Antheil am Siege, weil sich ihm Messana und das Heer des überwundenen Pompejus erge- den hatten, wollte sich jetzt nicht länger von seinen beiden Amts- genossen übervortheilen lassen. Er besetzte Sicilien für sich und nahm mit seinen Legionen eine drohende Stellung gegen Octa- vian ein, als dieser die Insel nicht räumen wollte. Allein der schlaue Octavian hatte bereits durch Geld und Versprechungen die Truppen für sich gewonnen, und als er erschien, gingen sie An'-. Vict. de vir. illust. c, 84. — Horaz nennt ihn deshalb in der neunten Epode scherzweise dux Neptunius.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 301

1849 - Münster : Coppenrath
301 Vaterlandes erklärt worden wären. Abendland und Morgenland rüsteten wider einanderantonius sammelte seine Flotten und Heere in Samos und Ephesus, wohin die Königin ihn begleitete. Anstatt aber durch raschen Angriff auf Italien den noch ungerüsteten Gegner zu unterdrücken, vergeudete er die kostbare Zeit in Schwelgereien mit der Cleopatra, so daß der unermüdliche Octavian seine Flotte und Mannschaft nach Grie- chenland hinüberbringen konnte. Im Frühlinge des Jahres 31 stellten sich die beiderseitigen Flotten dei dem akarnanischen Vor- gebirge Actium einander gegenüber auf, während die Land- heere an den entgegengesetzten Ufern des ambracischen Meer- busens eintrafen. Antonius war dem Gegner durch seine Land- macht, noch mehr aber durch seine Seemacht überlegen. Erstere bestand aus 100,000 Mann zu Fuß und 12,000 zu Pferde, die Flotte aus 800 Schiffen. Octavian dagegen hatte nur 80,009 Mann zu Fuß, bloß seine Reiterei war der feindlichen gleich. Am meisten stand seine Flotte der feindlichen nach, sie zählte nur 250 Schiffe. Aus Furcht vor den gegenseitigen Streitkräften standen sich die Nebenbuhler lange fast unthätig gegenüber. Unterdessen trug der große Seeheld Agrippa, welcher die Flotte Octavian's be- fehligte, einzelne Vortheile davon, die, obgleich an sich unbe- deutend, doch die Zufuhr an Lebensmitteln dem Antonius er- schwerten. Diese Unfälle und der Umstand, daß einzelne seiner Anhänger bereits zur Gegenpartei übergingen, bestimmten ihn, den Feind anzugreifen; nur war er unentschlossen, ob zur See oder zu Lande. In dem hierüber gehaltenen Kriegesrathe stimmte man für eine Landschlacht; allein Cleopatra setzte den Beschluß durch, die Entscheidung einer Seeschlacht zu überlassen. So kam es am 2. September 31 zu der folgenreichen Schlacht bei Actium. Mit Muth und Anstrengung wurde von beiden Sei- ten gefochten, und lange blieb der Ausgang zweifelhaft. Wäh- rend die Schlacht noch unentschieden und am heftigsten tobte, verließ Plötzlich die erschrockene Königin mit ihren 60 Schiffen das Gefecht. Das sah Antonius, und wie vom Wahnsinne ge- ') Selbst die Knaben in Rom schieden sich schon für ihre blutigen Raufereien in Antonianer und Cäsarianer.
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